MINT-ProNeD
Professionelle Netzwerke zur Förderung adaptiver, prozessbezogener, digital gestützter Innovationen in der MINT-Lehrpersonenbildung
Was macht der Verbund?
Im Verbundprojekt aus zwölf Hochschulen und Forschungseinrichtungen wird der Schwerpunkt auf die Professionalisierung von Lehrkräften für die Gestaltung digital gestützten adaptiven MINT-Unterrichts gelegt. Hierzu wird ein integratives Gesamtkonzept für die MINT-Lehrkräftebildung in Form von drei interdisziplinären und phasenübergreifenden Netzwerken (Fort- und Weiterbildungen, Unterrichtsentwicklung und -beratung, Future Innovation Hub) etabliert und umgesetzt.
Ziele und Gegenstand
Der Bildungserfolg hängt stark von den individuellen Lernvoraussetzungen von Schüler:innen ab – insbesondere in den MINT-Fächern. Adaptiver Unterricht, welcher explizit die individuellen Voraussetzungen berücksichtigt und personalisierte Lernmöglichkeiten bietet, gilt als vielversprechendes didaktisches Konzept, um produktiv mit Heterogenität umzugehen. Digitale Technologien unterstützen Lehrkräfte darin, adaptiven Unterricht effektiv zu gestalten, da sie ihnen innovative Möglichkeiten der Diagnostik und Differenzierung bereitstellen.
Um digital gestützten adaptiven Unterricht zu realisieren, müssen diese Lehrkräfte allerdings qualifiziert und gut ausgebildet sein. Trotz zahlreicher Leuchtturmprojekte im Bereich digitaler Bildung zeichnen sich bisherige Initiativen in der Lehrkräftebildung oft durch eine geringe Flächendeckung, eine unzureichende phasenübergreifende Kooperation und eine geringe Fachspezifität aus.
Ziel des Verbundvorhabens ist daher die Etablierung eines integrativen Gesamtkonzepts für die MINT-Lehrkräftebildung in Form von drei interdisziplinären und phasenübergreifenden Netzwerken (Fort- und Weiterbildungen, Unterrichtsentwicklung und -beratung, Future Innovation Hub). Aus fachlicher Perspektive fokussieren diese Netzwerke die digital gestützte adaptive Förderung prozessbezogener Kompetenzen, da diese als fundamentale Grundlage für eine vertiefte Anwendung und Auseinandersetzung von MINT-bezogenen Inhalten gelten und zugleich ein Fortbildungsdesiderat bilden.
Anbindung an die Praxis, Transfer und Implementierung
Im Netzwerk Fort- und Weiterbildungen werden forschungsbasierte Fortbildungen für alle Fächer und Schularten (weiter-)entwickelt und durchgeführt. Im Netzwerk Unterrichtsentwicklung und -beratung wird, basierend auf aktuellen Ansätzen der professionellen Lerngemeinschaften, ein dezentrales Unterrichtsberatungskonzept entwickelt, welches die fachliche Integration gängiger digitaler Technologien in den Blick nimmt. Das Netzwerk Future Innovation Hub adressiert zukunftsweisende Technologien wie KI oder immersive Realitäten für den MINT-Unterricht, die gemeinsam mit Lehrkräften auf einen potenziellen Einsatz im (zukünftigen) MINT-Unterricht hin erprobt werden. Die erstellten Konzepte aus den beiden letztgenannten Netzwerken fließen systematisch im Sinne von Good- and Future-Practice-Beispielen iterativ in das Netzwerk Fort- und Weiterbildungen ein.
Die drei verschiedenen Netzwerke fokussieren den reflektierten Einsatz von gängigen und zukunftsweisenden Technologien im MINT-Unterricht. Innerhalb der Netzwerke werden sowohl gesellschaftstheoretische als auch ethische Fragen bei der Gestaltung digitaler Lernumgebungen konsequent durch die systematische Einbindung der Bildungs- und Medienwissenschaften reflektiert.
Der querliegende Arbeitsbereich Translation & Dissemination verbindet die Arbeit der drei Netzwerke. Zusammen mit den staatlichen Fort- und Weiterbildungssystemen wird eine nachhaltige Disseminationsstruktur entwickelt und genutzt, mit der eine Flächendeckung angestrebt werden kann.
Grundlage des Projektvorhabens ist die systematische Zusammenarbeit von sechs lehrkräftepersonenbildenden Standorten – alle Schools of Education in Baden-Württemberg sowie die Rheinland-Pfälzische Technische Universität (RPTU) Kaiserslautern-Landau –, um eine exzellente und systematische Abdeckung der verschiedenen MINT-Didaktiken entlang der verschiedenen Schularten und -fächer zu ermöglichen. Die regionale Nähe gewährleistet eine enge Kooperation der Standorte. Die Forschungsbasierung und Qualität der entstehenden Angebote wird durch den Einbezug des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM), des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE), des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF), der Ludwig-Maximilians-Universität München und der beteiligten Landesinstitute gewährleistet. Eine standortübergreifende Begleitforschung dient der Qualitätssicherung in den Netzwerken.
Verbundkoordination und beteiligte wissenschaftliche Einrichtungen
Verbundkoordination Eberhard Karls Universität Tübingen
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Wissenschaftliche Leitung
Prof. Dr. Andreas Lachner
Tübingen Center for Digital Education
Wilhelmstraße 31, 72074 Tübingen andreas.lachner@uni-tuebingen.de
Beteiligte wissenschaftliche Einrichtungen
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Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Prof. Dr. Jörg Wittwer
Empirische Lehr- und Lernforschung (Standortleitung)
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Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen (DIE)
Prof. Dr. Josef Schrader
Wissenschaftlicher Direktor
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Eberhard Karls Universität Tübingen
Prof. Dr. Andreas Lachner
Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Lehren und Lernen mit digitalen Medien (Standortleitung)
Prof. Dr. Thorsten Bohl
Schulpädagogik
Jun.-Prof. Dr. Jan-Philipp Burde
Didaktik der Physik
Jun.-Prof. Dr. Christian Fischer
Educational Effectiveness
Patrick Klügel
KI-Makerspace
Prof. Dr. Walther Paravicini
Didaktik der Mathematik
Prof. Dr. Stefan Schwarzer
Didaktik der Chemie
Prof. Dr. Ulrich Trautwein
Empirische Bildungsforschung
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DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation
Prof. Dr. Garvin Brod
Individualisierte Förderung
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Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM)
Prof. Dr. Ulrike Cress
Direktorin (Standortleitung)
Prof. Dr. Peter Gerjets
Multimodale Interaktion
Prof. Dr. Stephan Schwan
Realitätsnahe Darstellungen
Dr. Anne Thillosen
Portal e-teaching.org
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Ludwig-Maximilians-Universität München
Prof. Dr. Jochen Kuhn
Didaktik der Physik (Standortleitung)
Dr. Salome Flegr
Didaktik der Physik
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Pädagogische Hochschule Heidelberg und Universität Heidelberg / Heidelberg School of Education (HSE)
Prof. Dr. Petra Deger
Soziologie (Standortleitung)
Prof. Dr. Werner Aeschbach
Umweltphysik
Dr. Alda Arias Suarez
MINT/Physik
Prof. Dr. Marita Friesen
Didaktik für MINT
Prof. Dr. Claudia Hildebrandt
Didaktik für Informatik
Dr. Hendrik Kasten
Mathematik
Prof. Dr. Christian Spannagel
Mathematikdidaktik / Schwerpunkt Informatik
Dr. Denis Vogel
Mathematik
Prof. Dr. Markus Vogel
Didaktik der Mathematik
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Pädagogische Hochschule Ludwigsburg
Prof. Dr. Steffen Schaal
Didaktik der Biologie (Standortleitung)
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Pädagogische Hochschule Freiburg
Prof. Dr. Timo Leuders
Didaktik der Mathematik (Standortleitung)
Prof. Dr. Silke Mikelskis-Seifert
Didaktik der Physik
Prof. Dr. Frank Reinhold
Didaktik der Mathematik
Prof. Dr. Jennifer Stemmann
Didaktik der Technik
Jun.-Prof. Dr. Nadine Tramowsky
Didaktik der Biologie
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Technische Universität Kaiserslautern / Zentrum für Lehrerbildung (ZfL)
Prof. Dr. Christoph Thyssen
Didaktik der Biologie (Standortleitung)
Dr. Nicolas Großmann
iQL-Lab
Jun.-Prof. Dr. Shoya Ishimaru
iQL-Lab
Prof. Dr. Roland Ulber
Maschinenbau und Verfahrenstechnik
Prof. Dr. Mandy Schiefner-Rohs
Schulpädagogik
Dr. Leo Van Waveren
Didaktik der Technik/Informatik
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Universität Konstanz
Prof. Dr. Johannes Huwer
Didaktik der Naturwissenschaften (Standortleitung)
Dr. Barbara Pampel
Didaktik der Informatik
Prof. Dr. Stephan Schumann
Wirtschaftspädagogik
Dr. Lars-Jochen Thoms
Didaktik der Physik
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Universität Stuttgart
Prof. Dr. Bernd Zinn
Berufspädagogik mit Schwerpunkt Technikdidaktik (Standortleitung)
Prof. Dr. Kristina Kögler
Berufspädagogik
Prof. Dr. Ronny Nawrodt
Didaktik der Physik
Prof. Dr. Christine Sälzer
Erziehungswissenschaft