DigiNICs
Digital gestützte Networked Improvement Communities zur Stärkung digitaler Souveränität in den Fächern sprachlicher Bildung
Was macht der Verbund?
In den Fächern der sprachlichen Bildung verändern sich in der digitalen Welt nicht nur Unterrichtsmethoden, sondern auch die fachlichen Gegenstände selbst. Schüler:innen werden mit vielfältigen digitalen Textsorten und Kommunikationsformen konfrontiert und müssen den kompetenten Umgang mit zahlreichen Sprachlernapps und Tools zur automatisierten Wissens- und Textproduktion meistern. Der Verbund DigiNICs, unter der Leitung von vier Universitäten, erforscht daher, wie die Qualität von Unterricht durch die Arbeit von Lehrkräften und weiteren Bildungsakteur:innen in lokalen, regionalen und überregionalen Netzwerken verbessert werden kann. Im Zentrum steht dabei die Förderung und nachhaltige Verankerung der digitalen Text- und Kommunikationssouveränität. Diese umfasst die Rezeption, Produktion und kritische Reflexion digitaler Texte und Kommunikationsformen.
Was ist das Ziel von DigiNICs?
DigiNICs zielt darauf ab, Lehrkräfte durch die Arbeit in Netzwerken individuell zu professionalisieren und darüber auch Schulen auf der institutionellen Ebene weiterzuentwickeln. Zur Erreichung dieses Ziels werden in DigiNICs Netzwerke aus unterschiedlichen Akteur:innen und mit unterschiedlicher Reichweite aufgebaut:
- Professionelle Lerngemeinschaften nehmen Unterricht schulintern und/oder schulübergreifend in den Blick, um über den Austausch untereinander und die kritische didaktische Reflexion zu erfahrungsbasierten Verbesserungen auf der Mikroebene zu gelangen.
- Networked Improvement Communities (NICs) sind auf die Implementation von Unterrichtsinnovationen auf der Makroebene ausgerichtet. In den dialogischen Prozess können alle Akteur:innen ihnen wichtige Themen und ihre jeweilige Expertise einbringen.
- Im Bereich der Implementationsforschung verfolgt DigiNICs das Ziel, bekannte und ggf. neue Gelingensbedingungen für erfolgreiche Implementationsprozesse von Lehrkräftefortbildungen zur nachhaltigen Veränderung von Unterricht zu identifizieren und Fortbildungsmodule nach diesen Maßgaben zu konzipieren.
Wie profitiert das System Schule?
Aus der Netzwerkarbeit werden digitale Fortbildungsmodule für die Fächer Deutsch und Englisch entwickelt. Dazu gehören ein übergreifendes Modul zum Thema „Digitale Text- und Kommunikationssouveränität in den sprachlichen Fächern“ sowie fachspezifische Module zu den Themenschwerpunkten „Lesen, Sprechen und Schreiben“, „Literatur, Film und Serien“ sowie „Inklusion durch und in Medien“, die den Schulen zur Verfügung stehen.
Mit digital gestützten Networked Improvement Communities werden Innovationen auf mehreren Ebenen verankert: Der Projektverbund DigiNICs hat sowohl die individuelle Professionalisierung zum Ziel als auch organisationsstrukturelle und fachliche Verbesserungen auf der institutionellen Ebene. Der Austausch zwischen einzelnen Bildungsakteur:innen ist eine der zentralen Gelingensbedingungen für die Implementierung digitaler Innovationen. Durch den Austausch in Netzwerken haben kritische Reflexion und innovative Ansätze eine größere Chance, Schulen zu erreichen und dort erprobt, überprüft und weiterentwickelt zu werden.
Die Netzwerke werden somit maßgeblich von den Lehrkräften vor Ort etabliert, werden jedoch im Sinne des kollaborativen und ko-konstruktiven Arbeitens von der Wissenschaft sowie von Akteur:innen der Lehrkräftefortbildung unterstützt. Sie öffnen den Raum für die Bearbeitung von pädagogischen, didaktischen und fachlichen Themen und ihren strukturellen Bedingungen, für die Diskussion von Problemdefinitionen und Ursachenhypothesen, für die Vereinbarung gemeinsamer Entwicklungsziele sowie die Entscheidung für Interventionen und deren Evaluation (Bryk 2015; Penuel 2019).
Verbundkoordination und beteiligte wissenschaftliche Einrichtungen
Verbundkoordination Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
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Wissenschaftliche Leitung
Prof. Dr. Britta Viebrock
Didaktik der englischen Sprache und Literatur, Direktorin der Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung
Norbert-Wollheim-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main viebrock@em.uni-frankfurt.de
Beteiligte wissenschaftliche Einrichtungen
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Eberhard Karls Universität Tübingen
Prof. Dr. Annika Goeze
Erziehungswissenschaft / Empirische Weiterbildungsforschung (Standortleitung)
Dr. Petra Hetfleisch
Erziehungswissenschaft / Empirische Weiterbildungsforschung (Mitarbeiterin)
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Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Prof. Dr. Johannes Mayer
Didaktik Deutsch (Standortleitung)
Anastasia Keppler
Didaktik Deutsch (Mitarbeiterin)
Sascha Schirrmacher
Didaktik Deutsch (Mitarbeiter)
Prof. Dr. Britta Viebrock
Didaktik Englisch (Standortleitung)
Dr. Annika Janßen
Didaktik Englisch (Projektkoordination)
Jan-Erik Leonhardt
Didaktik Englisch (Mitarbeiter)
Alexandra Kemmerer
Didaktik Englisch (Mitarbeiterin)
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Technische Universität Chemnitz
Prof. Dr. Michael Krelle
Didaktik Deutsch (Standortleitung)
Prof. Dr. Henriette Dausend
Didaktik Englisch (Standortleitung)
Kristin Kindermann-Güzel
Didaktik Englisch (Mitarbeiterin)
Dr. Kevin Rudolf Perner
Didaktik Deutsch (Mitarbeiter)
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Technische Universität Dortmund
Prof. Dr. Gudrun Marci-Boehncke
Didaktik Deutsch (Standortleitung)
Jun.-Prof. Dr. Carolyn Blume
Didaktik Englisch (Standortleitung)
Malte Delere
Didaktik Deutsch (Mitarbeiter)
Tatjana Vogel-Lefèbre
Didaktik Deutsch (Mitarbeiterin)
Stewart Campbell
Didaktik Englisch (Mitarbeiter)