Kokon

Ziele und Gegenstand

Ziel von Kokon ist die Bereitstellung von Wissen, Prinzipien sowie einer Technologie zur Lehrkräftekooperation im Kontext digitaler Schulentwicklung an allgemeinbildenden Sekundarschulen und beruflichen Schulen. Dazu gliedert sich Kokon in elf Teilprojekte, deren gemeinsame konzeptuelle Grundlage der Referenzrahmen DigCompEdu darstellt. Dieser erlaubt eine Verortung der einzelnen Handlungsfelder und Maßnahmen digitaler Schulentwicklung.

Der Projektverbund Kokon gliedert sich in drei Zielbereiche:

1. Organisationsentwicklung und Digital Management

Im ersten Zielbereich werden Schulen beim Aufbau organisationaler und kooperativer Strukturen für die digitale Schulentwicklung unterstützt und beraten. Dabei sollen an Schulen bestehende Strukturen identifiziert und wenn nötig unterstützt werden, die eine auf digitale Schulentwicklung bezogene produktive Kooperation begünstigen oder erfolgreiches Digital Management ermöglichen.

2. Personal- und Unterrichtsentwicklung

Im zweiten Zielbereich werden Lehrkräfte zur Partizipation an digitaler Schulentwicklung sowie zur ko-konstruktiven Innovation ihres eigenen Unterrichts befähigt. Das Projekt nutzt als Grundlage der Personalentwicklung DigCompEdu, der die erforderlichen digitalen unterrichtlichen und schulentwicklungsbezogenen Kompetenzen von Lehrkräften spezifiziert. Da Kokon auf die Weiterentwicklung des konkreten Unterrichts abzielt, soll gegebenenfalls eine fachliche beziehungsweise schulartbezogene Spezifizierung des DigCompEdu vorgenommen werden.

3. Technologieentwicklung

Im dritten Zielbereich sollen die im Rahmen der ersten beiden Zielbereiche erarbeiteten Erkenntnisse und Ressourcen bundesweit für die digitale Schulentwicklung und professionelle Kooperation von Lehrkräften bereitgestellt werden. Dazu wird eine technologische Infrastruktur für die digitale Schulentwicklung (weiter-)entwickelt, evaluiert und optimiert.

Die drei Zielbereiche werden in elf Teilprojekten bearbeitet.

Anbindung an die Praxis, Transfer und Implementierung

Der Transfer der im Projektverbund Kokon entwickelten Erkenntnisse und Ressourcen wird von einer eigenen Arbeitsgruppe aus Projektmitgliedern und Vertreter:innen der Praxis koordiniert. Vier Hauptmaßnahmen können herausgestellt werden:

Erstens soll bereits während der Laufzeit des Projekts das Beobachtungsinstrument DigCompEduObserve durch Integration in fachliche und medienpädagogische Fortbildungen deutschlandweit angeboten werden. Das Instrument unterstützt den Aufbau von Kompetenzen von Lehrkräften zur kategoriengeleiteten Beobachtung von Qualitätsmerkmalen digitalen Unterrichts und übergreifenden Aspekten digitaler Schulentwicklung. Die Materialien werden den Transferpartner:innen mit einer Handreichung für die Integration in bestehende Module und Veranstaltungen angeboten.

Zweitens sollen die im Rahmen der einzelnen Teilprojekte erarbeiteten Erkenntnisse und Ressourcen über die Plattform „UnterrichtOnline.org“ in Kooperation mit Landesinstituten und dem Metaportal (Universität Münster) bundesweit für die digitale Schulentwicklung und professionelle Kooperation von Lehrkräften bereitgestellt werden. Nach Abschluss des Projekts steht den Transferpartner:innen die Plattform mit zahlreichen Elementen zur Verfügung, die in bestehende oder von den Praxispartner:innen neu entwickelte Maßnahmen integriert werden können, darunter:

  • mehrere fachliche digitale Lernumgebungen mit Unterrichtsvideos und andere reichhaltige Unterrichtsrepräsentationen
  • verschiedene computerunterstützte Kollaborationsszenarien
  • Instrumente und Beratungskonzept der Organisationsentwicklung
  • eine allgemeinverständliche Zusammenfassung der Forschungsergebnisse des Projekts
  • eine Handreichung

Drittens strebt das Projekt über die gezielte Verwertung über die einbezogenen Praxispartner:innen hinaus an, eine offene, für alle Lehrkräfte zugängliche Plattform anzubieten.

Viertens, wird sich das Projekt auch an konzertierten Transfermaßnahmen des lernen:digital Kompetenzzentrum Schulentwicklung beteiligen.

DigiSchuKuMPK

Ziele und Gegenstand

Ziel ist es, das pädagogische Personal an Ganztagsgrundschulen heterogenitätssensibel, sozialraumorientiert, datenbasiert und selbstreguliert für eine ganzheitliche Schul- und Unterrichtsentwicklung mit den Schwerpunkten Inklusion und Ganztag zu professionalisieren, wobei der Verbund mit den Projektschulen ko-konstruktiv zusammenarbeitet. Dazu werden digital gestützte Professionalisierungsbausteine in länder- bzw. standortübergreifenden Communities of Practice (CoP) forschungsbasiert und dem Design-Based-Research-Ansatz folgend in Zusammenarbeit mit dem pädagogischen Personal entwickelt, erprobt und evaluiert.

  • In der CoP Heterogenititätssensible Kooperationsentwicklung werden zusammen mit den Projektschulen Fortbildungsangebote zur Förderung von Multiprofessionalität als Kernelement einer inklusiven Schulkulturentwicklung an Projektschulen konzipiert und Erkenntnisse über das Gelingen der Fortbildungsangebote, ihre Optimierung und Implementierung gewonnen. 
  • Die CoP Sozialraumorientierte Schulentwicklung initiiert, begleitet und analysiert sozialraumorientierte Schulentwicklungsprozesse in den Projektschulen. Im Mittelpunkt steht das Handeln schulischer Akteur:innen in multiprofessionellen Teams, die in inner- und außerschulische Interaktionsgeflechte eingebunden sind. 
  • Die CoP Datenbasierte Schulentwicklung unterstützt Projektschulen dabei, gemeinsam Kapazitäten für datengestützte Schulentwicklung aufzubauen. Dazu gehört die kollaborative Entwicklung und Nutzung digitaler Tools, z. B. zum Aufbau einer Infrastruktur zur Datenerfassung. 
  • Die CoP Schulkultur des Selbstregulierten Lernens (SRL) verfolgt das Ziel, in ko-konstruktiven Entwicklungswerkstätten Konzepte des SRL für Schulen unter Beachtung ihrer Rahmenbedingungen zu entwickeln.

Die prototypisch entstandenen digitalisierungsbezogenen Produkte werden als Open Educational Ressources (OER) zur Verfügung gestellt, darunter Professionalisierungsbausteine, digital gestützte Materialien und Fortbildungskonzepte. 

Anbindung an die Praxis, Transfer und Implementierung

Für einen systematischen Erkenntnistransfer werden die entwickelten Professionalisierungsmaßnahmen in strukturierte Fortbildungsprogramme der beteiligten Bundesländer Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sowie in ko-konstruktiv ausgestaltete intra-, inter- und transprofessionelle Netzwerke eingebunden. Dafür werden die Maßnahmen ko-konstruktiv mit der Bildungspraxis/-steuerung adaptiv an die länderspezifischen Rahmenbedingungen angepasst.

Anliegen und Ziel ist die nachhaltige und evidenzbasierte länderübergreifende Distribution der entwickelten Fortbildungsprodukte und -materialien unter Einbezug von Bildungsadministration und -politik, Fortbildungszentren und Landesinstituten, Bildungs- und Schulnetzwerken und in enger Abstimmung mit der Vernetzungs- und Transferstelle.

Darüber hinaus beabsichtigt der Projektverbund die Webpräsenz durch Podcasts und Videos zu bereichern, welche die Arbeit und Produkte von DigiSchuKuMPK vorstellen. Die Verbundhomepage dient insofern auch als Kommunikations- und Distributionsmedium für die Zusammenarbeit des Verbunds mit seinen spezifischen Kooperationspartner:innen. In diesem Zusammenhang ist auch eine Datenbank vorgesehen, über die kooperierende Landesinstitute bereits während der Pilotierungsphase Zugriff auf die thematischen Produkte und Materialien des Verbundes erhalten. 

Für den Transfer in Richtung Schulpraxis und Lehrer:innenschaft nutzt der Projektverbund zusätzlich soziale Netzwerke (u. a. Instagram, Twitter und Mastodon). Hierdurch werden die Produkte einem breiteren Publikum zugänglich und können von diesem diskutiert und genutzt werden.

SchuDiDe

Ziele und Gegenstand

Das Ziel des Verbundes ist es, Wege aufzuzeigen und konkrete Produkte weiterzuentwickeln, um die digitale Schulentwicklung in einer demokratiefördernden Weise zu gestalten (digital-demokratische Schulentwicklung). Die Verbindung „Schulentwicklung – Digitalisierung – Demokratie“ ist dabei orientierungsgebend und kommunikationsstiftend.

Schulentwicklung wird dabei als ein systemischer Prozess verstanden, in dem das In-, Mit- und teilweise auch Gegeneinander von personalen und strukturellen Handlungsstrategien durch die Kultur(en) des Digitalen auf den Prüfstand gestellt wird.

Sowohl die Verständigung über

  •   Schule als Institution (Makroebene), die
  •   Entwicklung schulischer Alltagspraxis (Mesoebene) als auch die
  •   Gestaltung von Unterricht (Mikroebene)

führt in Prozessen der Digitalisierung das Moment der demokratischen Gesellschaftsentwicklung mit sich.

Das Ziel des Vorhabens wird in fünf Leitmotive übersetzt: 

  1. juristische und ethische Grundlagen
  2. globale Horizonte
  3. schulkulturelle Perspektiven
  4. partizipative Strategien und
  5. lerntheoretische Aspekte


Die Tandems markieren
handlungsorientierte Modelle sozialer Erziehung und Bildung, mit denen Schulleitungen und mit Digitalisierung an der Schule betraute Personen angeregt werden sollen, den Zusammenhang „digital – demokratisch“ zu berücksichtigen.

Auf der Makroebene werden juristische und ethische Grundlagen der digital-demokratischen Schulentwicklung betrachtet.

Auf der Mesoebene werden die globalen Horizonte und schulkulturellen Perspektiven des Lernens im Spannungsgefüge von Digitalisierung und Demokratie thematisiert.

Auf der Mikroebene werden schließlich partizipative Strategien und lerntheoretische Aspekte mit Blick die Auswirkungen und das Potenzial der Digitalisierung für demokratisch-partizipative Lehr-Lernprozesse adressiert.

Anbindung an die Praxis, Transfer und Implementierung

Die Forschungspraxis in SchuDiDe ist kooperativ-vernetzt in fünf Tandems organisiert. Methodisch orientiert sich der Forschungsverbund am Design-Based-Research-Ansatz (DBR). Grundlage für das partizipative Vorgehen und die starke Anwendungsorientierung sind bereits etablierte Netzwerkstrukturen mit Kooperationspartner:innen, die im Verlauf des Projektzeitraums noch intensiviert werden.

Von Beginn an werden Akteur:innen auf Ebene der Schulpraxis sowie der Kultusministerien und Landesämter, Landesinstitute, Landeszentralen für politische Bildung und Studienseminare prozessbegleitend in die (Weiter-)Entwicklung und Erprobung der digitalen Fort- und Weiterbildungen, Werkzeuge, Materialien und Formate eingebunden.

Zur Sicherung des Wissens- und Technologietransfers wird eine verbundübergreifende Kommunikationsstrategie etabliert. Den beteiligten Akteur:innen im Kontext Schule und der interessierten Öffentlichkeit werden die Forschungs- und Entwicklungsergebnisse im Rahmen von Open-Access-Veröffentlichungen (OA) als auch durch die Nutzung bestehender Open-Educational-Resources-Plattformen (OER) zur Verfügung gestellt.

Vom Forschungsverbund SchuDiDe wird die Konzeption eines länderübergreifenden digitalen Forums „Schulentwicklung im Spannungsfeld von Digitalisierung und Demokratie“ als Impuls für die Arbeit der Transferstelle eingebracht, um den systematischen Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis mit Blick auf den Zusammenhang von Digitalisierung – Demokratieförderung – Schulentwicklung als allgemeine Signatur von Schule im 21. Jahrhundert zu etablieren.

Die prozessbegleitende Qualitätssicherung wird durch die Kombination von teilprojektspezifischen und verbundübergreifenden Evaluationsinstrumenten sichergestellt.

LeadCom

Ziele und Gegenstand

LeadCom entwickelt ein Fortbildungs- und Unterstützungssystem für Schulleitungen und mit digitaler Schulentwicklung befasste Lehrkräfte. Dazu setzen Projektpartner:innen in Kooperation mit Einrichtungen der Länder Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen sowie Rheinland-Pfalz vier Arbeitspakete um, die in entsprechende Fortbildungs- und Beratungsmodule münden: 

1. Gestaltung einer digitalen Kommunikations- und Kooperationskultur an Schulen sowie bei den am Kompetenzzentrum beteiligten Partner:innen

2. Entwicklung und Erprobung von Konzepten zur Stärkung einer Digital Leadership bei Schulleitungen bzw. Führungspersonen und Multiplikator:innen in diesem Bereich

3. Konzeption und Umsetzung von Fortbildungs- und Beratungsangeboten zu Digital Leadership und digitaler Kommunikation und Kollaboration

4. Sicherung des Transfers in die schulische Praxis

Anbindung an die Praxis, Transfer und Implementierung

Das Zentrum bringt im ersten Schritt bisher genutzte Strategien, Prozesse, Modelle und Maßnahmen zusammen und setzt dann im Rahmen eines Design-Based-Research-Ansatzes einen Entwicklungsprozess in Gang, in dessen Kontext Schulen, Projektpartner und Transferpartner:innen aus Landesinstituten, Fortbildungseinrichtungen, Schulaufsichten und Studienseminaren partizipativ zusammenarbeiten. 

Der Fokus liegt auf der kollaborativen (Weiter-)Entwicklung von Fortbildungs- und Beratungsangeboten sowie Gestaltungskonzepten einer digitalen Kommunikations- und Kooperationskultur an Schulen sowie einer Digital Leadership von Schulleitungen. Dazu wird die Implementation der Fortbildungsangebote längsschnittlich evaluiert, um die Angebote unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Rahmenbedingungen der Länder evidenzbasiert weiterzuentwickeln

Die Ergebnisse werden als Open Educational Resources (OER) bundesweit digital verfügbar gemacht. Dazu werden auch bestehende Plattformen wie die Lehrer-Online-Akademie genutzt, aber auch Auftritte und Multiplikationsformate der länderübergreifenden und länderspezifischen Partner:innen in sieben Bundesländern genutzt. 

KuMuS-ProNeD

Ziele und Gegenstand

Ziel von KuMuS-ProNeD ist die Etablierung eines integrativen Gesamtkonzepts für die Lehrkräftebildung in Kunst, Musik und Sport. Das Verbundvorhaben ist in den drei interdisziplinären und phasenübergreifenden Netzwerken Fortbildungen, Unterrichtsentwicklung und -beratung sowie Future Innovation Hub organisiert, die durch das Teilprojekt Translation und Dissemination als Querschnittsthema miteinander verbunden werden. Die Fort- und Weiterbildungsformate richten sich an alle Schularten und Jahrgangsstufen.

Netzwerk 1: Fortbildungen

Im ersten Netzwerk werden Fortbildungen konzipiert und unter anderem im Blended-Learning-Format umgesetzt. Dabei werden an den Standorten vorhandene Strukturen, Expertisen und Netzwerke genutzt. Für die Durchführung der Präsenzphasen stehen Lehr-Lernlabore, Maker Spaces, Living Labs, Digital.Performance-Räume und -LABs zur Verfügung. Die Einbindung von wissenschaftlicher Expertise im Fort- und Weiterbildungsbereich durch das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) erlaubt eine hohe Qualitätssicherung der zu erstellenden Rahmenkonzeption sowie deren Umsetzung.

Netzwerk 2: Unterrichtsentwicklung und -beratung

Zur Unterrichtsentwicklung und -beratung wird ein standort- und schulartübergreifendes Netzwerk entwickelt. Dabei kooperieren Lehrkräfte, Akteur:innen postdigitaler (ästhetischer) Praxen mit Wissenschaftler:innen sowie Institutionen der Fort- und Weiterbildung. Gemeinsam gestalten sie ein forschungsbasiertes Angebot zur systematischen Beratung von Schulen im Sinne einer partizipativen Unterrichtsentwicklung durch schulübergreifende Lerngemeinschaften.

Netzwerk 3: Future Innovation Hub

Das Netzwerk Future Innovation Hub nimmt postdigitale KuMuS-Praxen und Lernszenarien in den Fokus, die Lehrkräfte auf ein zukünftiges Unterrichten mit innovativen digitalen Technologien vorbereiten (z.B. Einsatz künstlicher Intelligenz, immersiver und virtueller Realitäten und Sensoren). Hierzu liegen innovative Prototypen an den jeweiligen Standorten vor, die mit Lehrkräften erprobt und partizipativ bedarfsgerecht in die Schulpraxis transferiert werden.

Anbindung an die Praxis, Transfer und Implementierung

Das Vorhaben ist auf eine vielfältige, offen zugängliche, länderübergreifende und nachhaltige Nutzung der erzielten Ergebnisse ausgerichtet. Die drei Netzwerke und der querliegende Arbeitsbereich Translation und Dissemination nehmen unterschiedliche Professionalisierungsszenarien und Formate (Fortbildungen, Beratung, Future Innovation) in den Blick und sollen Lehrkräfte auf die vielfältigen Herausforderungen bei der Integration und Thematisierung digitaler Technologien im KuMuS-Unterricht vorbereiten. Die Konzepte der Netzwerke werden zudem in enger Abstimmung mit den jeweiligen Landesinstituten erarbeitet und die Materialien strikt als OER (Open Educational Ressources) umgesetzt.

Um systematische länderübergreifende Austauschaktivitäten anzuregen, wird das am IWM angesiedelte Portal e-teaching.org eingebunden. Die Plattform trägt damit zur Verstetigung der Translations- und Disseminationsstrategie des Projektverbundes KuMuS-ProNed bei. Die empirische Begleitforschung erfolgt sowohl standortbezogen individuell und bedarfsorientiert als auch standortübergreifend. Durch den Einbezug einschlägiger Akteure (IWM, DIE, DIPF, HdM) und beteiligter Landesinstitute wird die Forschungsbasierung und Qualität der entstehenden Angebote gewährleistet.

Die Nachhaltigkeit der Arbeitsergebnisse des Verbundvorhabens ist besonders durch eine systematische Kooperation in den drei Netzwerken und im Arbeitsbereich Translation und Dissemination mit Landesinstituten und weiteren zentralen Fortbildungseinrichtungen gesichert. Zudem bestehen an den jeweiligen Standorten etablierte regionale Netzwerke mit Schulen, um Schul- und Unterrichtsentwicklung voranzubringen.

Eine dezentral entwickelte Arbeitsstruktur schafft die notwendige Basis, um Translations- und Vernetzungsaktivitäten innerhalb und außerhalb der Netzwerke umzusetzen. Lehrpersonen und Akteure der Bildungsadministration (z. B. IBBW) sowie Multiplikator:innen wirken systematisch an der Umsetzung mit, um den Praxistransfer zu gewährleisten.

DigiProSMK

Ziele und Gegenstand

Ziel des Verbundvorhabens DigiProSMK ist die Entwicklung einer nachhaltigen bundesländerübergreifenden Struktur für eine zukunftsorientierte, digitalisierungsbezogene und digital gestützte Professionalisierung von Lehrkräften in den Fächern Sport, Musik und Kunst. Auf diese Weise befördert der Verbund einen fach- und mediendidaktisch hochwertigen sowie digital gestützten Unterricht.

Die kooperierenden Hochschulen nehmen damit ihre Verantwortung wahr, Erkenntnisse aus Lehre und Forschung in die 3. Phase der Lehrkräftebildung zu transferieren und dauerhaft Strukturen der Zusammenarbeit in allen beteiligten Bundesländern zu entwickeln bzw. nachhaltig zu unterstützen. Die Arbeit des Projektverbundes gliedert sich dabei in drei Schwerpunkte, welche in der konkreten Ausgestaltung inhaltlich wie strukturell verknüpft sind:

1. Professionalisieren von Lehrkräften in den Fächern Sport, Musik und Kunst für digitale Medien

Im ersten Schwerpunkt wird das Ziel verfolgt, fachspezifische, fächerübergreifende und überfachliche digitalisierungsbezogene Kompetenzen zu entwickeln sowie die Digitalisierung und fachliche Implikationen als Unterrichtsgegenstand in Sport, Musik und Kunst zu thematisieren. Der bewusste und professionelle Medieneinsatz (z. B. virtuelle Realitäten) soll durch Reflexionen der Medienarrangements zur Professionalisierung von Lehrkräften genutzt werden.

2. Professionalisieren von Lehrkräften in den Fächern Sport, Musik und Kunst mit digitalen Medien

Im zweiten Schwerpunkt wird angestrebt, Wahrnehmungs- und Entscheidungsprozesse von Sport-, Musik- und Kunstlehrkräften durch digitale Technologien zu fördern sowie Wahrnehmungsprozesse bei Schüler:innen applikationsgestützt zu visualisieren und zu analysieren. Gemeinsam mit Lehrkräften generiert der Projektverbund in einem ko-konstruktiven Prozess darüber hinaus digitale Lehr-Lern-Module für die Professionalisierung von Fachlehrkräften.

Im Sinne der Professionalisierung mit digitalen Medien wird zudem das Ziel verfolgt, digitale Medien zu nutzen, um Lehrkräfte der Fächer Sport, Musik und Kunst für den didaktisch reflektierten und damit lernwirksamen Einsatz digitaler Medien im Fachunterricht zu befähigen. In beiden Schwerpunkten, dem Lernen mit als auch dem Lernen über Medien wird berücksichtigt, dass elementare fach- und medienübergreifende Stützstrategien in den Bereichen Selbstreguliertes Lernen (SLR) und Medienbildung sowie die lernförderliche Gestaltung digitaler Lernmaterialien essenziell sind.

3. Transfer, Nachhaltigkeit und Qualitätssicherung

Im dritten Schwerpunkt wird eine systematische Vernetzungsstrategie entwickelt. Entsprechend dem Konzept der partizipativen Transfer- und Implementationsforschung ist hierbei eine länderübergreifende Kooperation geplant, welche die Landesinstitute als nachhaltiges Fundament der systematischen Fortbildungsentwicklung und -implementation vorsieht. Dadurch wird die länder- und phasenübergreifende Kooperation sämtlicher Akteur:innen, die in die Organisation des Lehrens und Lernens in einer digitalen Welt involviert sind, gestärkt. Alle Fortbildungsformate werden in einem formativen Prozess in der Fortbildungspraxis und in Kooperation mit Landesinstituten, Fortbildungszentren und Lehrkräften erprobt und im Sinne der Design-Based Research weiterentwickelt (Formative Evaluation).

Anbindung an die Praxis, Transfer und Implementierung

Um Transfer, Nachhaltigkeit und Qualitätssicherung zu gewährleisten, werden die entwickelten Konzepte und Formate in Kooperation mit Landesinstituten und Fortbildungszentren der sieben beteiligten Länder implementiert. Die entstehenden Materialien werden über digitale Infrastrukturen bundesländerübergreifend bereitgestellt und die Entwicklungsprozesse durch formative und summative Strategien der Evaluation begleitet.

Die Entwicklungsphase der Konzepte und Bildungsprodukte ist im Sinne des Transfers und der Implementierung durch ko-konstruktive Prozesse mit den Kooperationspartnern gekennzeichnet. Hinsichtlich des Transfers in Richtung Schulpraxis und Lehrer:innenschaft ist herauszustellen, dass hier auch soziale Netzwerke genutzt werden, darunter Instagram, Twitter und Mastodon. Hierdurch werden die Produkte einem breiteren Publikum zugänglich und können von diesem diskutiert und genutzt werden.

MOBAK-DigiKo

Ziele und Gegenstand

Das Projekt MOBAK-DigiKo zielt auf die Adaptation, den Einsatz und die Implementation bestehender digitaler Tools ab, die (angehende) Sportlehrkräfte bei der Durchführung des Verfahrens zur Diagnostik von motorischen Basiskompetenzen (“MOBAK”) in Qualifizierungsmaßnahmen im sportwissenschaftlichen Studium und in Fort- und Weiterbildungsangeboten befähigen können. Dabei ist das Projekt in drei Teilprojekte gegliedert:

  • Konzeption einer Schulung (angehender) Lehrkräfte im Blended-Learning-Format zur Förderung diagnostischer Kompetenz bei der Erfassung motorischer Basiskompetenzen
  • Entwicklung einer Aus-, Fort- und Weiterbildung, um (angehende) Lehrkräfte zu befähigen, Unterricht gestützt durch digitale Technologien zu konzipieren, zu erproben und umzusetzen
  • Umsetzung bestehender Lehr-Lernszenarien zum MOBAK-Konzept, der App-basierten Diagnostik und dem App-basierten Förderkonzept in Aus-, Fort- und Weiterbildung von (angehenden) Sportlehrkräften in einem Blended-Learning-Format für verschiedene Zielgruppen.

Alle Teilprojekte werden in einem Blended-Learning-Format und/oder mittels digitaler Tools konzipiert, um eine zielgruppenspezifische und bedarfsgerechte Vermittlung in der zunehmenden digitalen Lehr- und Lernwelt zu gewährleisten. Ergänzend werden die Teilprojekte durch quantitative und qualitative Verfahren formativ evaluiert und anhand der Evaluationsergebnisse angepasst.

Anbindung an die Praxis, Transfer und Implementierung

Neben der Implementierung der digitalen Lehr-Lernszenarios zur diagnostischen Kompetenz in das Lehramtsstudium erfolgt in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Landesinstituten ein nachhaltiger Transfer in die schulische Praxis. Darüber hinaus soll durch die Zusammenarbeit mit den drei beteiligten Bundesländern die Überführung erfolgreich erprobter Formate in die dauerhaften Angebots- und Ausbildungsstrukturen des Landes sichergestellt werden. Die konzipierten Fort- und Weiterbildungsangebote können in der Folge gerade aufgrund ihrer digitalen Inszenierung auch den Landesinstituten weiterer Bundesländer zur Verfügung gestellt werden. Über das internationale MOBAK-Netzwerk mit Partnern in 14 Ländern besteht ferner die Möglichkeit, dem Kompetenzzentrum sowie den erzielten (Teil-) Projektergebnissen auch international eine hohe Sichtbarkeit zu geben. Die Verbreitung der Projektergebnisse – insbesondere die Bereitstellung von Open Educational Resources (OER) – soll ferner über die von der Vernetzungs- und Transferstelle geplante digitale Kollaborationsplattform erfolgen.

ComᵉSport

Ziele und Gegenstand

In fünf Community Networks (ComNets) arbeiten verschiedene Einrichtungen an Standards und Entwicklungen zu spezifischen und verknüpften Arbeitsthemen auf Grundlage des Design-Based-Research-Ansatzes. Die Arbeitsthemen betreffen zum einen die Planung und Durchführung von digitalgestütztem Sportunterricht. Zum anderen werden gesellschaftskritische Aspekte (z. B. Diversität und Körperbilder) aufgegriffen und in mediendidaktische sowie medienpädagogische Fort- und Weiterbildungskonzepte für den Schulsport überführt.

Übergreifende Ziele von ComSport sind der Aufbau nachhaltiger Strukturen und Prozessen, die Untersuchung und Förderung von Gelingensbedingungen von Transfer, der Aufbau von sportspezifischen Standards für die (Weiter-)Entwicklung von Produkten sowie die Überprüfung und Förderung produktbezogener Akzeptanz.

Anbindung an die Praxis, Transfer und Implementierung

ComᵉSport baut auf der bereits etablierten phasenübergreifenden Kooperations- und Verwertungsstruktur des ComᵉIn-Verbundes auf. Eine länderübergreifende Dissemination der Fort- und Weiterbildungsangebote wird durch die bestehende, bundesweite, phasenübergreifende Vernetzung im ComSport-Verbund sichergestellt. Diese Vernetzung der lokalen, regionalen und überregionalen Verbundpartner:innen ist durch eine digitale verbundübergreifende Kommunikations- und Interaktionsstrategie sichergestellt. Bundesweiter, gelingender Transfer wird durch eine Transferstelle ComSport, eine digitale Infrastruktur (ComSport-Portal) sowie einen ComSport-Transferbeirat optimiert.

LEVIKO-XR

Ziele und Gegenstand

Speziell für den Bereich des Musikunterrichts eröffnen sich durch die Verwendung von Virtual & Augmented Reality (VR / AR) vielfältige Möglichkeiten. Schüler:innen und Lehrer:innen können in einem virtuellen oder erweiterten Raum gestalterisch interagieren (Singen, Instrumentalspiel, Bewegung etc.), während die Bewegungen und Interaktionen für eine spätere Analyse / Reflexion / Bewertung aufgezeichnet und visualisiert werden. Ein weiteres besonders gut geeignetes Themenfeld ist die Anleitung für das Musizieren in Gruppen (Schulchöre, Ensembles, Orchester etc.). In entsprechenden virtuellen Umgebungen kann sowohl das Anleiten realitätsnah geübt, als auch die Interaktion von Anleitenden und Musiker:innen aufgezeichnet und nachträglich analysiert werden.

Ziel des Vorhabens ist es, bereits in früheren Projekten entwickelte VR- und AR-Werkzeuge zu verwenden beziehungsweise zu adaptieren und in spezielle VR- und AR-Lehr-Lern-Designs zu integrieren. Die mit der Methode des Design-Based Research entwickelten Lehr-Lern-Designs sollen am Ende des Vorhabens in verschiedenen Szenarien von Akteuren der Lehrkräftebildung einfach und intuitiv verwendet und weiterentwickelt werden können. So entstehen auf offenen Standards basierende, portable und mobile VR-/ AR-Fortbildungsformate für den Musikunterricht. Dabei sollen sowohl die grundlegenden technischen und didaktischen Möglichkeiten sowie die Grenzen des Einsatzes von VR / AR im Musikunterricht aufgezeigt als auch die Anwendung trainiert werden.

Anbindung an die Praxis, Transfer und Implementierung

Die Zielgruppe für die erstellten Lehr-Lern-Designs sind prinzipiell alle Akteur:innen und Institutionen, die an der Lehrkräftebildung beteiligt sind. Der Fokus des Vorhabens ist zunächst sowohl auf die Bundes- und Landesmusikakademien als auch auf die Landesinstitute bzw. die landesweit verteilten Kompetenzzentren für regionale Lehrkräftebildung in Niedersachsen gerichtet. Über sie kann ein schneller, breit angelegter und vor allem länderübergreifender Transfer der Projektergebnisse erfolgen.

In den Landesinstituten und Akademien finden Teile der Evaluation sowie die eigentlichen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen statt, bei denen die Lehrenden angeleitet werden, die Lehr-Lern-Designs autark zu verwenden und gegebenenfalls zu adaptieren. Weitere wichtige Akteure, wie etwa Zentren für Lehrer:innenbildung oder weitere Landesinstitute in anderen Bundesländern werden in Multiplikator:innen-Events in den Transfer- und Disseminationsprozess einbezogen.

ComᵉArts

Ziele und Gegenstand

Im Fokus von ComArts stehen die Förderung diversitätssensibler, digitalisierungs- und digitalitätsbezogener (d3) Kompetenzen von (angehenden) Fach-Lehrkräften sowie die Identifizierung von Bedingungen für eine gelungene Implementation solcher Fördermaßnahmen in die Fortbildungspraxis.

Zentral sind die Konzeption und Verfügbarmachung von Fortbildungsmodulen, die Digitalisierung, Digitalität und Ansätze ästhetischer Bildung unter besonderer Berücksichtigung von Diversität und Teilhabe einbeziehen. Lehrkräfte sollen so befähigt werden, Lehr-Lernprozesse von Schüler:innen digitalisierungsgestützt zu optimieren.

ComArts setzt zum Beispiel bei der Produktion, Nutzung und Reflexion von KI-basierter Musiksoftware, Praktiken des Music Hacking und kollaborativem digitalem Songwriting an. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Verhältnis von künstlerischer Aktivität, physischen Material und digitalen Medien und Verfahren. Das alles wird in den Kontext einer zunehmend digitalen Jugendkultur gesetzt.

Die Fortbildungsmodule verfolgen das Ziel einer qualitativen Verbesserung digitalitätssensitiver Lehr-Lern-Prozesse – auch im Hinblick auf (fachbezogene) Schul- und Unterrichtsentwicklungsprozesse. Auf Verbundebene werden die Ergebnisse systematisch interdisziplinär zusammengeführt.

Anbindung an die Praxis, Transfer und Implementierung

Das Vorhaben nutzt die phasenübergreifenden Kooperations- und Verwertungsstrukturen des ComᵉIn-Verbundes. Ziel ist die Bereitstellung von mindestens vier umfassenden, auf unterschiedlichen Lernszenarien und Bedarfe adaptierbaren und diversitätssensiblen Fortbildungsmodulen. Die Entwicklung und Erprobung erfolgt in fachbezogenen lokalen, regionalen und nationalen Community Nets (ComNets).

Die iterativ angepasste Entwicklungsforschung (Design-Based-Research) basiert auf systematischen Peer Reviews mit Expert:innen aller Funktionsbereiche der Lehrkräftefortbildung zur Erforschung der

  • adressat:innen- und inhaltsspezifischen Gelingensbedingungen
  • Bedarfsgerechtigkeit und Wirksamkeit der verschiedenen Transferansätze im komplexen Mehrebenensystem (Nutzungsszenarien).

Ein Schwerpunkt des Transfers liegt in NRW; die ausdifferenzierte Governance sorgt hier für einen dichten, länderübergreifenden Transfer mit Anschlussfähigkeit an bundesweite Entwicklungen. Dazu trägt auch die Dokumentation von Projektergebnissen als OER über ein ComArts-Portal bei.