Im Dialog mit … Michaela Weiß
Community Workspaces und Transfer Cafés sind Teil der Tagung „Digitale Transformation für Schule und Lehrkräftebildung“, zu der der Kompetenzverbund lernen:digital am 29. und 30. September 2025 nach Potsdam einlädt. Im Interview erklärt Michaela Weiß, wie solche Formate den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Praxis unterstützen können.
Biografie
Michaela Weiß leitet das Handlungsfeld „Rahmenbedingungen“ im Forum Bildung Digitalisierung und verantwortet dort die Angebote zur Vernetzung von Schulen, Schulträgern und Schulaufsichten. Zudem leitet sie den Arbeitsbereich „Gestaltung von Transfer“ im Handlungsfeld Transfer in der lernen:digital Transferstelle. Als Erziehungs- und Politikwissenschaftlerin war sie im Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt, dem Förderprogramm Demokratisch Handeln und in der Lehrkräftebildung an der Georg-August-Universität Göttingen tätig.
Im Dialog mit …
Welche Bedeutung hat Transfer im Kontext der digitalen Transformation von Schule und Lehrkräftebildung?
Der Wissenstransfer ist von zentraler Bedeutung, um Innovationen und Erkenntnisse aus der Wissenschaft in die Praxis von Schulen und Lehrkräften zu übertragen. Ebenso entscheidend ist es, die Bedarfe der Praxis zu nutzen. Unsere Transferprozesse setzen entsprechend auf Vernetzung und ko-konstruktiven Austausch zwischen den Akteursgruppen in den Ländern und der Wissenschaft. Ziel ist es, Gelingensbedingungen zu identifizieren und Formate zu entwickeln, die den Transfer ermöglichen, beschleunigen und vertiefen. So können Erfahrungen, erfolgreiche Ansätze und Forschungsergebnisse bedarfsgerecht in Schulen und Fortbildungseinrichtungen implementiert werden.
Was passiert in den Community Workspaces und Transfer Cafés?
Community Workspaces und Transfer Cafés sind Austausch- und Dialogformate, die gezielt die Vernetzung und den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis fördern. Dort werden zentrale Themen und Herausforderungen der digitalen Transformation diskutiert und innovative Ansätze vorgestellt. Wir wollen einen Experimentierraum schaffen, in dem über neue und veränderte Kooperations- und Handlungsmöglichkeiten nachgedacht werden kann.
In den Community Workspaces steht die gemeinsame Arbeit an zentralen Herausforderungen des Wissenschaft-Praxis-Transfers im Vordergrund. Akteure entwickeln, testen und reflektieren diverse Ansätze des ko-konstruktiven Austausches und überlegen gemeinsam, wie diese in die Praxis überführt werden können.
Transfer Cafés bieten die Möglichkeit, sich informell zu vernetzen, neue Kontakte zu knüpfen, über aktuelle Projekte zu sprechen und relevante Fragen rund um Transferprozesse zu diskutieren. Hieran nehmen auch Akteure teil, die nicht im Projektkontext eingebunden sind oder bislang waren.
Welche Impulse sollen diese Formate im Bereich Transfer setzen?
Unser Ziel ist es, Teilnehmende aus allen relevanten Bereichen – Praxis, Verwaltung, Landesinstitute, Wissenschaft und Politik – zusammenzubringen. Wir möchten ihnen einen Raum bieten, in dem sie Erfahrungen austauschen, multiperspektivisch lernen und gemeinsam zukunftsfähige Transferstrategien entwickeln können.
Die Formate sollen ein gemeinsames Transferverständnis fördern, erfolgreiche Transferprozesse sichtbar machen und deren Verstetigung unterstützen.
Wir möchten in einen offenen, dialogischen und ko-konstruktiven Austausch treten. An der einen oder anderen Stelle möchten wir die gewohnten Pfade verlassen und gemeinsam neue Wege der Zusammenarbeit entwickeln.
Tagung „Digitale Transformation für Schule und Lehrkräftebildung gestalten“ 2025
Am 29. und 30. September 2025 lädt der Kompetenzverbund lernen:digital zu einer weiteren Tagung „Digitale Transformation für Schule und Lehrkräftebildung“ in Potsdam ein. Um die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Bereich der digitalen Transformation weiter auszubauen, richtet sich die Tagung an Wissenschaftler:innen aus den Bildungswissenschaften, Fachdidaktiken und verwandten Disziplinen sowie an Personen aus den Unterstützungssystemen wie den Landesinstituten für Lehrkräftebildung, den regionalen Einrichtungen der Lehrkräftefortbildung und den Qualitätsagenturen.