ReTransfer

Re-Innovation und Transfer digitaler Fachkonzepte in der gesellschaftswissenschaftlichen Lehrkräftebildung

Was macht der Verbund?

Im Verbund aus sechs Hochschulen und dem DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation werden digitale Fachkonzepte für anwendungsfähige digitale Lehrkräftefortbildungen im Bereich der Gesellschaftswissenschaften länderübergreifend entwickelt und angewandt. Hierbei werden Lehrkräfte und Landesinstitute im Kontext offener Bildungspraktiken partizipativ in die inhaltliche und organisatorische Entwicklung eingebunden.

Ziele und Gegenstand

Zukunftsorientierter gesellschaftswissenschaftlicher Unterricht thematisiert die lebensweltlichen digitalen Infrastrukturen, zum Beispiel die sozialen Medien, und ermöglicht Schüler:innen einen selbstbestimmten und kritischen Umgang mit digitalen Medien. Lehrkräfte müssen deshalb mit entsprechenden Kompetenzen ausgestattet sein, um ihre Schüler:innen auf eine digital souveräne Teilhabe an der Gesellschaft vorzubereiten.

Das Ziel von ReTransfer ist daher die Entwicklung und anwendungsbezogene Beforschung von digitalen Fachkonzepten für die länderübergreifende gesellschaftswissenschaftliche Lehrkräftebildung in den Fächern Geographie, Geschichte und Politik. Unter digitalen Fachkonzepten wird ein durch digitale Medien unterstütztes Lehr- und Lernkonzept im fachkulturellen Umfeld verstanden. Als thematischer Schwerpunkt wird Digitale Souveränität adressiert. Das Frankfurt-Dreieck zur Bildung in der digitalen Welt bildet den Referenzrahmen für die konzeptionelle Entwicklung der Fachkonzepte. 

Die digitalen Fachkonzepte beschäftigen sich mit aktuellen digitalen Phänomenen und den damit verbundenen Prozessen der gesellschaftlichen Bildung. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Gesellschaftskonstruktionen in sozialen Medien
  • Forschendes Lernen mit mobilen Technologien
  • Virtual Reality (VR) als digitaler Erinnerungsraum
  • Digitale Sammlungen und Quellenkritik
  • Digitales Storytelling im Kontext von Nachhaltigkeit
  • Digitale Visualität raumbezogener Konflikte

Lehrkräfte werden im Kontext von offenen Bildungspraktiken partizipativ in die inhaltliche und konzeptionelle Entwicklung der Fortbildungsmodule, die im Blended-Learning-Format angeboten werden, eingebunden. Auf organisatorischer Ebene findet eine Einbindung der Landesinstitute und entsprechenden Ministerien statt, um alle Projektaktivitäten – insbesondere die Fortbildungen – in die bestehenden länderspezifischen Strukturen zu implementieren.

Um Erfolgsfaktoren bei der Nutzung und Entwicklung der digitalen Fachkonzepte sowohl auf der Ebene der Lehrkräfte als auch bei den Rahmenbedingungen in den Hochschulen und Landesinstitute zu identifizieren, wird die Projektumsetzung begleitend erforscht. Auf diese Weise wird eine evidenzbasierte Weiterentwicklung der digitalisierungsbezogenen Fortbildungsangebote sichergestellt. 

Anbindung an die Praxis, Transfer und Implementierung

Die praxisorientierte Implementierung und der nachhaltige Transfer der Projektergebnisse wird durch mehrere Maßnahmen sichergestellt:

  • Es wird regelmäßig über die Bildungsportale des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, speziell über den Deutschen Bildungsserver und regionale Bildungsportale sowie mittels Social-Media-Aktivitäten und Dossiers, über die Inhalte des Projekts informiert. 
  • Alle Projektaktivitäten – insbesondere die Fortbildungen – werden in die bestehenden länderspezifischen Strukturen eingebunden. Hierbei wird eng zusammengearbeitet mit der Hessischen Lehrkräfteakademie, dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM), der Qualitäts- und UnterstützungsAgentur – Landesinstitut für Schule (QUA-LiS) in NRW, dem Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) in Bayern und dem Landesamt für Schule und Bildung (LaSUB) in Sachsen sowie den entsprechenden Landesmedienzentren. 
  • Es werden zahlreiche Lehrkräfte und Fachleiter:innen systematisch und kontinuierlich im Kontext von offenen Bildungspraktiken in die Projektaktivitäten eingebunden.  
  • Für die Lehrkräftefortbildungen werden konkrete digitale Ressourcen im Rahmen von Open Educational Resources (OER) sowie Leitfäden zu deren Anwendung und Weiterentwicklung bundesweit öffentlich zur Verfügung gestellt. 
  • Die Projektergebnisse werden zudem im Rahmen der üblichen wissenschaftlichen Kommunikationsprozesse (Veröffentlichungen, Tagungen etc.) verbreitet, um einerseits als Grundlage zur Strategieentwicklung und für weitere Forschung zur evidenzbasierten Lehrkräftefortbildung zu dienen und andererseits zu Vergleichen mit anderen Fachkulturen und anderen Organisationsformen einzuladen.

Verbundkoordination und beteiligte wissenschaftliche Einrichtungen

Verbundkoordination Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main

  • Wissenschaftliche Leitung

    Prof. Dr. Detlef Kanwischer
    Geographie und ihre Didaktik

    Theodor-W.-Adorno-Platz 6, 60629 Frankfurt am Main kanwischer@geo.uni-frankfurt.de

Beteiligte wissenschaftliche Einrichtungen

  • DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation

    Dr. Tamara Heck
    Informationszentrum Bildung
    Prof. Dr. Marc Rittberger
    Informationszentrum Bildung
  • Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Prof. Dr. Mirka Dickel
    Didaktik der Geographie
    Prof. Dr. Anke John
    Geschichtsdidaktik
  • Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main

    Prof. Dr. Detlef Kanwischer
    Geographie und ihre Didaktik
    Dr. Uwe Schulze
    Geographie und ihre Didaktik
  • Technische Universität Dresden

    Prof. Dr. Nicole Raschke
    Geographische Bildung
  • Universität Augsburg

    Prof. Dr. Andrea Szukala
    Politische Bildung und Didaktik der Sozialwissenschaften
    Prof. Dr. Christian Kuchler
    Didaktik der Geschichte
  • Universität zu Köln

    Prof. Dr. Tim Engartner
    Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt ökonomische Bildung