1. Dezember 2023

Im Dialog mit … Judith Erlmann

In den lernen:digital Kompetenzzentren arbeiten zahlreiche Projektverbünde und noch mehr Teilprojekte an Fort- und Weiterbildungen, Entwicklungskonzepten und Materialien. Broker:innen unterstützen die Wissenschaft, indem sie die jeweiligen Fortschritte im Blick behalten, Schnittmengen identifizieren und die Verbünde bei ihrer Kommunikation unterstützen. Eine von ihnen ist Judith Erlmann, Leitung der Broker:innen für das Kompetenzzentrum Schulentwicklung. Wie sie diese Rolle wahrnimmt und was gelingender Transfer braucht, erklärt sie im Interview.

Biografie

Judith Erlmann studierte Lehramt für die Sekundarstufen I und II mit den Fächern Deutsch, Geschichte und Katholische Theologie an der Universität Münster. Nach ihrem Referendariat absolvierte sie ein Volontariat in der Bildungsverlagsbranche und leitete danach in verschiedenen Verlagen das Produktmanagement und die Redaktion der Früh- und Schulpädagogik im Ressort Fachverlag & International. Zuletzt war sie als Chief Content Officer in verschiedenen EdTechs für den Auf- und Ausbau von Plattformen mit Unterrichtsmaterialien sowie Fort- und Weiterbildungsangeboten für Lehrkräfte und Schulen verantwortlich. Seit August 2023 ist Judith Erlmann im Kompetenzverbund lernen:digital als Broker:innen-Leitung für das Kompetenzzentrum Schulentwicklung tätig. 

Im Dialog mit …

Judith
Erlmann

Leitung Broker:innen Kompetenzzentrum Schulentwicklung

Was macht die Rolle der Broker:innen aus und woran arbeiten Sie mit Ihrem Team?

Ein essenzieller Bestandteil von lernen:digital sind unsere Projektverbünde, die in den einzelnen Kompetenzzentren organisiert sind. Die Ergebnisse und Transferprodukte dieser Projektverbünde, die sie zusammen mit Schulen und Landesinstituten entwickeln, sind erfolgsentscheidend für das Gesamtprojekt. Denn hier entstehen die Fortbildungen, Beratungskonzepte und Materialien, die später in der Praxis Anwendung finden sollen. Die Broker:innen-Teams haben die schöne Aufgabe, die Projektverbünde in ihren Vorhaben zu unterstützen. Diese Unterstützung erfolgt auf der Ebene des Projektmanagements, durch die Vernetzung der Verbünde in inhaltlichen und organisatorischen Fragen, durch die Mitarbeit bei Transfermaßnahmen und -produkten sowie im Support ihrer Außenkommunikation.

Welche Perspektiven bringen Sie mit, die für diese Rolle von Bedeutung sind?

Vor allem viel Praxis-Perspektive! Ich habe früher selbst als Lehrerin gearbeitet. Im Anschluss war ich in verschiedenen Bildungsverlagen beschäftigt und dort verantwortlich für den Fachbuchbereich sowie schulbuchunabhängige Unterrichtsmaterialien. Zuletzt habe ich mich in EdTechs um den Aufbau von Plattformen, Communities und die Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften und speziell Schulleitungsteams in einer Kultur der Digitalität gekümmert. Ich kann die Projektverbünde also sehr gut bei der Erstellung ihrer Transferprodukte begleiten und aktiv unterstützen. 

Wie gelingt der Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis am besten?

Damit der Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis gelingt, ist es wichtig, dass beide Seiten offen und respektvoll aufeinander zugehen. Ich wünsche mir viel Neugierde für die Perspektive des anderen und vor allem eine langfristige, kontinuierliche Zusammenarbeit, die wir insgesamt in der Lehrkräftebildung als Standard implementieren sollten. Den Projektverbünden empfehle ich, die Praxispartner von Beginn an einzubeziehen, ihre Problem- und Fragestellungen zugrunde zu legen, ihr wertvolles Wissen zu nutzen und ko-konstruktiv die Transferprodukte zu erstellen.